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Göckel-Orgel


Vor über 2300 Jahren erklang in Alexandrien, im heutigen Ägypten, nachweislich die erste Orgel. Anfänglich wurde die Orgel zu Ehren der Kaiser und Könige gespielt. Erst im 14. Jahrhundert wird sie ein geweihtes Kircheninstrument.

Unsere Orgel mit französisch-romantischem Charakter besitzt 26 Register mit 1661 Pfeifen. Die größte dieser Pfeifen ist ca. 5 m lang und die kleinste ca. 8 mm kurz. Jede Einzelpfeife eines Registers ertönt nach einem ihr eigenen Ton, je nach ihrer Beschaffenheit (Länge, Durchmesser, Material). Der Orgelbauer verwirklicht bei der Intonation seine Klangvorstellung. Für den künstlerischen Wert einer Orgel sind die Gestaltung, der Klang unter Berücksichtigung der Raumakustik und das Einordnen technischer Funktionen erforderlich. So ist jede Orgel ein individuelles Instrument mit eigenem Charakter. Gebaut wurde die Orgel von Karl Göckel, Orgelbauer aus Heidelberg.

Disposition

Manual l Hauptwerk C-a'''
1. Bourdon 16'
2. Montre 8'
3. Bourdon 8'
4. Flute harmonique 8'
5. Prestant 4'
6. Doublette 2'
7. Cornet V ab f 8'
8. Fourniture IV 2'
9. Trompette 8'
     
Manual II Schwellwerk C-a"'
10. Diapason 8'
11. Cor de Nuit 8'
12. Viole de Gambe 8'
13. Voix celeste 8'
14. Flute traversiere 4'
15. Nasard 2 2/3'
16. Octavin 2'
17. Tierce 1 3/5'
18. Trompette harmonique 8'
19. Basson-Hautbois 8'
20. Clairon harmonique 4'
  Tremulant  
Pedal   C-g'
21. Flute 16'
22. Soubasse 16'
23. Flute basse 8'
24. Flute 4'
25. Bombarde 16'
26. Trompette 8'
Koppeln: II - I  
  II - I 16'  
  II - II 16'  
  I - Pedal  
  II - Pedal  

Kleines Orgellexikon

Abstrakte
Mechanische Verbindung, meist aus dünnem Holz, von der Taste bis zum Pfeifenventil

Balg
Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstroms, zur Speicherung und Regulierung des Orgelwindes

Bourdon
Register mit gedeckten Pfeifen; runder, fülliger Ton

Disposition
Auswahl und Aufstellung der Register einer Orgel, geordnet nach Fußtonhöhe und Zugehörigkeit zu den einzelnen Werken (z.B. Hauptwerk, Schwellwerk, Pedal)

Elektrische Setzerkombination
Einrichtung zur Vorprogrammierung verschiedener Registerkombinationen, die während des Orgelspiels nacheinander abgerufen werden können

(5)-fach
Angabe der pro Taste erklingenden Pfeifenzahl bei gemischten Registern (wie Cornett, Mixtur); wird „5 f." abgekürzt

Fourniture
5-fache Mixtur in franz. Bauweise

Fuß
Altes Längenmaß (ca. 30 cm); in „Fuß" wird die Körperlänge der größten Pfeife eines Registers angegeben; Prinzipal 8' heißt, die längste Pfeife in diesem Register ist etwa 2,40 m hoch

Grand Orgue
siehe Hauptwerk

Hauptwerk
Wichtigstes und gewöhnlich lautestes Manualwerk der Orgel

Intonation
Klangliche Peinabstimmung sämtlicher Orgelpfeifen im Kirchenraum

Kanzelle
Längliche Kanäle in der Windlade

Koppel
Vorrichtung zur klanglichen Verbindung verschiedener Werke, z.B. Hauptwerk + Schwellwerk

Labialpfeifen
lat. „labium" - die Lippe; der Ton wird durch das Schwingen der im Pfeifenkörper befindlichen Luftsäule erzeugt; Prinzip wie bei der Blockflöte

Manual
Mit den Händen (lat. „manus" - die Hand) zu bedienende Tastenreihe

Mensuren
Abmessungen einer Pfeife

 

Montre
Hauptregister einer Orgel oder eines Teilwerks; oft im Prospekt stehend

Pedal
Mit den Füßen (lat. „pes" - der Fuß) zu bedienende Tastenreihe

Prospekt
Schauseite einer Orgel, mit Prospektpfeifen (s. Montre) und Holzschnitzereien gestaltet

Recit s. Schwellwerk

Register
Eine, oder bei gemischten Stimmen (s. 5 f.), mehrere Pfeifenreihen, die auf einer Schleife stehen und mit einem Registerzug ein- und ausgeschaltet und mit anderen Registern kombiniert werden

Schleife
Unterhalb aller Pfeifen eines Registers befindliche längliche Holz- oder Kunststoffleiste, die mit Bohrungen versehen ist. Durch Verschieben der Schleifen in Längsrichtung wird ein Register ein- oder ausge­schaltet, d.h., die Luft kann in die Pfeife strömen, sobald die entsprechende Taste gedrückt ist

Schwellwerk
Ein vollständig von einem Holzgehäuse umgebenes Teilwerk einer Orgel, das mit Jalousieklappen versehen ist. Diese können mittels eines Fußtrittes am Spieltisch geöffnet und geschlossen werden

Traktur
Mechanische Verbindung zwischen Taste und Pfeifenventil, bestehend aus Abstrakten, Winkeln und Wellen, die für die Übertragung der Spielimpulse sorgen und bei Tastendruck die Ventile unter den Pfeifen öffnen

Ventil
Zugang des Orgelwindes zur Pfeife: wird eine Taste gedrückt, öffnet sich das Ventil und die Pfeife kann erklingen

Windlade
Großer, schubladenförmiger Kasten, auf dem die Pfeifen stehen mit Kanzellen, Bohrungen und Ventilen

Windversorgung
Besteht aus: Gebläse (Elektromotor mit Schaufelrad), Magazinbalg, Holzkanal zur Stabilisierung des Windes und Führung zu den einzelnen Windladen. Jedes Werk erhält zusätzlich einen Windladenbalg, der bei unterschiedlichem Windverbrauch für gleichmäßigen Druck sorgt

Zungenstimmen
Der Ton wird durch eine aufschlagende Metallmembran erzeugt, ähnlich der Zunge in der Mundharmonika oder im Akkordeon

Michael Smetten, Kantor